Verhaltenstherapie

In der Verhaltenstherapie können neue konstruktive Gefühls- und Verhaltensmuster erlernt werden.

Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie. In ihr lernt der Patient, seine Gefühle sowie persönliche Reaktions- und Verhaltensmuster bewusst wahrzunehmen. Die Verhaltenstherapie hilft ihm, Ursachen für Gefühle zu erkennen, die immer wieder Leidempfindungen in ihm auslösen. Ebenso verhilft sie dem Patienten, die Ursache für Konflikte zu erkennen, welche ihm immer wiederkehrend innerhalb seiner sozialen Kontakte und Beziehungen widerfahren.

Durch die Wahrnehmung seiner Persönlichkeitsmuster mit Hilfe der Verhaltenstherapie erwirbt der Patient gesunde Distanz zu sich. Damit wird er weniger in seine Gefühle sowie in sein unbewusstes Verhalten verwickelt sowie weniger davon beherrscht. Aufgrund der neu erlernten Distanz zu sich selbst kann der Patient mit Hilfe des Therapeuten neue konstruktive Gefühls- und Verhaltensmuster erlernen.

Bild: aboutpixel.de / Flechtwerk Hintergrund © Iro

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Somit können in der Verhaltenstherapie Gefühle, beispielsweise des sich verletzt Fühlens, der Enttäuschung, des sich angegriffen Fühlens oder der Angst, aufgelöst bzw. in positive Gefühle umgewandelt werden. Hieraus kann wiederum ein hilfreiches neues Verhalten entwickelt werden. Umgekehrt können mit dem Patienten Verhaltensstrukturen erarbeitet werden, die ihn ihrerseits von destruktiven oder schmerzlichen Gefühlen befreien.

In der Verhaltenstherapie lernt der Patient, Konflikte lösungsorientiert anzugehen. Dies gilt sowohl für innere Konflikte wie Angstbewältigung oder der Umgang mit Aggression als auch für zwischenmenschliche sowie Beziehungskonflikte. Die erlernte Distanz verhilft dem Patienten, weniger im Affekt zu reagieren, sondern einen inneren Abstand zu seinen Gefühlen zu finden. Das wiederum ermöglicht ihm, auf der kognitiven Ebene, also der Verstandesebene, hilfreiche Gedanken zu entwickeln und mit ihrer Hilfe Lösungen zu bewirken. Durch die Übungsprozesse während der Verhaltenstherapie gelingt dies immer besser und kann allmählich in konstruktive automatisch ablaufende Persönlichkeitsmuster übergehen.

In der Kindheit ausgelöste Blockaden

In der Regel liegen die Ursachen für sich selbst und seine Beziehungen schädigende Persönlichkeitsmuster in Blockaden, welche in der Kindheit ausgelöst wurden. Der Patient wird noch nach Jahren von jenen hilflosen Gefühlen gefangen genommen und reagiert in derselben Weise, wie es sich ihm als Kind hilfreich erwies oder möglich war. Mit Hilfe der Verhaltenstherapie können Blockaden dieser Art aufgelöst werden. Der Patient lernt die Kindebene zu verlassen. Er lernt, sich mit der Erwachsenenebene zu identifizieren. Hierbei erlangt er emotionale Unabhängigkeit und erwirbt persönliche Handlungsfreiheit. Er gelangt zu persönlicher Reife und innerer Freiheit.

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2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Meine Schwester leidet sehr unter Panikattacken. Ich denke eine Verhaltenstherapie wird das Richtige für sie sein. Das man durch sie seine negativen Gefühle in positive Gefühle umwandeln kann ist sehr beeindruckend. Ich werde mit meiner Schwester eine passende Psychologin für sie suchen.

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag zur Verhaltenstherapie. Interessant, dass wir oft als Kinder die schädigenden Persönlichkeitsmuster entwickeln, die sich in Blockaden manifestieren. Ich möchte eine Therapie machen und informiere mich gerade über die verschiedenen Formen und diese Art der Therapie hört sich sehr gut an.

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